UEM Streiflichter (#3) – Das Salz in der Schachsuppe
Sonntag, 24. April 2022Viele Geschichten und Partiefragmente bei den Unterfränkischen Meisterschaften bleiben im Verborgenen. Doch gerade diese Anekdoten gehören ans Licht und machen das Salz – nicht nur in der Schachsuppe – aus.
Salz in die Wunden wurde bei folgendem Schachfreund gestreut. Aber sie verheilen sicherlich bereits wieder – Dafür ist das Hobby einfach viel zu schön. Und die späteren Siege sind ein willkommenes Trostpflaster 😉.
Gleich in Runde eins musste der Meister von Unterfranken 2017, Florian Amtmann von der SpVgg Stetten Energiezoll entrichten.
In einem 6,5 h Stunden und 123 Zügen dauernden, beidseitig zähen Ringen wehrte er sich erfolgreich gegen eine drohende Endspielniederlage, nachdem er zu Beginn der Partie noch auf Sieg stand.
Florian Amtmann, Meister von Unterfranken 2017 (Fotos K. Link)
Durch diese Kraftanstrengung geschwächt und aufgrund der weiteren aufreibenden Doppelrunden übersah er in Runde sechs in Gewinnstellung möglicherweise einen hübschen taktischen Schlag gegen die weibliche Großmeisterin Olga Babiy. Nach der Partie, vor der Halle, vermeldete Florian schon richtigerweise vorausahnend, dass er den Sieg liegengelassen hätte.
In scharfer Sizilianischer Najdorf Eröffnung mit wechselseitigen Rochaden wanderte Florians Rappe getrieben von weißen Nadelstichen bis nach c4, wo er sein Ende fand.
Im weiteren Partieverlauf hatte der Stettener nach 28.Tg4 den Sieg auf der Schippe.
Mit dem Abzug 28.- Sxc3! 29.Txc4 Lg5+! sind Dame und König des Weißen angegriffen.
Und 30.De3 Lxe3+ 31.Txe3 Txc4 32.bxc3 Le4 -+ rettet den Tag für Weiß nicht mehr.
Mit einem Endrundensieg und fünf Punkten schloss Florian sehr gut auf Rang fünf ab und wir freuen uns auf seine nächste MI Teilnahme!
(Fortsetzung folgt.)
[KL]