Unterfränkischer Schachverband e.V.
Bezirksverband des Bayerischen Schachbundes im Deutschen Schachbund e.V.
und Bayerischen Landessportverband

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10 Fragen an Jana Bardorz

Jana Bardorz 2023 am Schachbrett beim Schnellschachgipfel Dinkelsbühl (Bildquelle: Edin Pezerovic)

Meine erste Begegnung mit Jana Bardorz (Jahrgang 2004) fand 2020, also noch vor Corona, in Aschaffenburg im Friedrich-Dessauer Gymnasium statt. Jana spielte dort in einer 6-er Mannschaft an Brett 1 bei den Unterfränkischen Schulschachmeisterschaften. Es war mein erster Schiedsrichtereinsatz in der WK 1 und Jana fiel mir gleich auf, wahrscheinlich, weil sie ihre Partien stets als Erste beendete. Offensichtlich war sie bei diesem Turnier nicht wirklich gefordert. Erst im Nachgang zum Turnier informierte ich mich weiter und stellte fest, dass ich es mit einer Top 10 Nachwuchsspielerin in Deutschland zu tun hatte. Jana kann auf eine beachtliche Zahl von Titeln blicken, u.a. als 2-fache Deutsche Jugendmeisterin und 2022 als Bayerische Frauenmeisterin. Ebenfalls in 2022 hinterliess Jana international ihre Fußspuren als Teilnehmerin bei den Jugend Weltmeisterschaften in Constanta / Rumänien. Neben dem Schach am Brett widmet sich die heute 20-jährige ehrenamtlich dem Training von Kindern und Jugendlichen und auf Verbandsebene der Förderung des Schachsports für Mädchen und Frauen, so u.a. am 7.12. mit einem für diesen Personenkreis zugeschnittenen Training.

An den Initiator unserer Interviewreihe, Klaus Link, hat Jana prägende Erinnerungen. Vor ca. 10 Jahren war Klaus beim Unterfränkischen Kadertraining Janas Schachpate. Er analysierte mit Jana zusammen einige Partien und beeindruckte durch seine witzige Art der Kommentare. Die bunten Schachfiguren, die Klaus Jana damals schenkte, bleiben in würdiger Erinnerung.

Nach ihrem Abitur startete Jana ein Studium der Mathematik, wohnt und spielt Schach, heimatverbunden, in Rottendorf. Abseits des Schachbretts hält sie sich körperlich fit mit Fahrrad fahren. Zu den weiteren Hobbies dieser vielseitig interessierten jungen Frau zählen Lesen, Musik hören und Gitarre spielen.

Frage 1: Wie bist Du zum Schach gekommen und was hat Dich dort gehalten?

Wir sind eine Schachfamilie und mein Vater Christoph hat mir im Alter von 4 Jahren die Regeln beigebracht. Da ich fleißig dabei war, kamen auch bald Erfolge. Damit folgte der Ehrgeiz, sich weiter zu verbessern, und die Freude an der Schönheit des Schachs. Dass es Spaß macht, ist sicherlich das Wichtigste, um dabei zu bleiben.

Frage 2: Was war Dein größter sportlicher Erfolg im oder außerhalb des Schachs?

Zuerst möchte ich den Bayerischen Vize-Meistertitel in der U10w nennen, mein erster großer Erfolg. Damit habe ich mich zum ersten Mal für die Deutsche Jugendmeisterschaft qualifiziert. Das hat mich über den Tellerrand von Unterfranken hinausblicken lassen 😉

Der größte allerdings sind meine zwei Deutschen Jugendmeistertitel und als Einzelpartie der Gewinn in einer Klassikpartie gegen den Internationalen Meister Klaus Klundt.

Frage 3: Was sollte jeder Schachspieler Deiner Meinung nach mal ausprobiert haben?

Ich gebe seit einiger Zeit Schachtraining (im Verein und überregional) und das zeigte mir einerseits, wie schnell Kinder Fortschritte machen können, aber auch, wie viel ich selber schon weiß und was für mich selbstverständlich geworden ist. Das ändert den Blickwinkel aufs Schach.

Frage 4: Was ist Dein Lieblings-Reiseziel und warum?

Mit der Familie waren wir im Sommer in Schottland. Dort ist es nicht zu heiß, es gibt schöne Natur, viele Schafe und nette Menschen.

Frage 5: Welchen Menschen würdest Du gerne mal treffen und was wäre Deine wichtigste Frage?

Die ehemalige Schachweltmeisterin Hou Yifan: Warum haben Sie mit dem aktiven Spielen aufgehört? Ich hätte gerne mehr von Ihnen gesehen!

Frage 6: Du gewinnst eine Reise ins All als Weltraumtourist. Bist Du dabei? Und warum?

Auf jeden Fall! Einziges Problem: Als Kind ist mir schon auf dem Spielplatz beim Karussell schlecht geworden. Danach ist mein Traum vom Astronauten zerplatzt. Ins All zu reisen ist sicher eine unglaubliche Erfahrung, man bekommt eine neue Sicht auf die Welt. Jedoch würde ich nicht als Touristin, sondern als Forscherin ins Weltall reisen.

Frage 7: Dein Geheimnis für körperliche und geistige Fitness?

Vor Schachturnieren und auch sonst viel Schlaf bekommen. Zudem sollte man während einer Partie und während des Turnieres seine volle Konzentration auf Schach richten. Wenn der Kopf mit anderen Gedanken voll ist, kann das zu schlechten Ergebnissen führen.

Frage 8: Welches Buch, welche CD und welcher Film müssen mit auf die einsame Insel?

Ich mag gerne die Zeitlosigkeit und den Humor von Jane Austen, wobei die Schachnovelle gezeigt hat, dass auch Schachbücher eine gute Wahl sind. Statt Filme würde ich die unzähligen Chessbase-Fritztrainer mitnehmen, die ich noch nicht geschaut habe.

Frage 9: Welchen Schachspieler bewunderst Du am meisten?

Viswanathan Anand: Ich habe ihn in Dortmund selbst erlebt, er ist ein sympathischer und universeller Spieler. Als Vater des indischen Schachs hat er viel bewegt, es ist ihm nichts zugeflogen. Zudem spielt er immer noch beeindruckendes und energisches Schach.

Frage 10: Dein wichtigstes Ziel für die Zukunft?

Nicht aufgeben und mutig wie hoffnungsvoll in eine bessere Welt blicken.

Vielen Dank Jana für den spannenden Einblick in das Leben und die Gedanken einer Schachspielerin im Leistungssport.

In memoriam Klaus Link (1966-2024)

(MVE)

Ankündigung Ausbildung Regionalschiedsrichter

Bildquelle: Vecteezy.

Der nächste RSR/VSR-Kurs findet am 6./7. Dez. 2024 in Alzenau statt. Weitere Informationen in der Ausschreibung.

Ein übernächster Kurs wird am 31. Jan/1. Febr. 2025 im Raum Schweinfurt angeboten, hier sind schon zahlreiche Anmeldungen eingegangen. Der genaue Ort wird noch mitgeteilt.

Für beide Kurse und auch für andere Interessierte findet am 27. Nov. ab 18 Uhr online per Skype ein Modul über die Formalitäten bei ELO-gewerteten Turnieren und den Umgang mit Turnierverwaltungsprogrammen (zB Swiss-Chess) statt.

Wer sich bis zum 26. Nov. anmeldet, bekommt Link und Passwort.

An den Kurs-Wochenenden ist der Freitag für die Schiedsrichter-Neuausbildung verpflichtend, den Samstag bestreiten alle.

Anmeldungen wie gewohnt per E-Mail an H. Bittner.

10 Fragen an Werner Zschunke

Werner Zschunke (Bildquelle: Werner Zschunke)

Er ist USV Ehrenmitglied. Und ein Tausendsassa, was die DWZ Auswertung im Bezirk Unterfranken angeht. Seit vielen Jahren kümmert sich Werner Zschunke mit Begeisterung, Engagement und Zuverlässigkeit um Aufstieg und Fall der Ratingzahl.

Werner wurde 1948 in Dresden geboren, verbrachte aber seine Kindheit und Jugend in Unterfranken, genauer gesagt in Wörth und Miltenberg.

Nach seinem Beruf gefragt antwortet er: Lochkartentabellierer. Hat der geneigte Leser da Fragezeichen auf der Stirn? Der USV hat für Euch im Internet gesucht und festgestellt: es gibt genau einen Suchtreffer, der dieses Berufsbild erklärt, ein Spiegel Artikel aus dem Jahre 1970. Zitat: „Er kann Sortier- und Tabelliergeräte für Lochkarten bedienen und die einzelnen Schaltungen ausführen.“

Lochkarte. Quelle: Wikipedia

Gelernt hat Werner seinen Beruf in Aschaffenburg, danach war er in Frankfurt und München tätig. Ebenfalls in der Landeshauptstadt sattelte er später zum Programmierer um, danach verschlug es ihn nach Düsseldorf zu einer Unternehmensberatung. Von dort aus war er in Hamburg und mehreren Städten in NRW tätig. Seit 1977 liegt Werners Lebensmittelpunkt in Schweinfurt,  wo er 1979 zum Systemprogrammierer ausgebildet wurde.

Ab Juli 2008 genießt Werner seinen wohlverdienten Ruhestand. Er war 40 Jahre verheiratet und ist seit 2017 Witwer, lebt seit 2022 aber wieder in einer Partnerschaft.

Seine Hobbies neben Schach waren früher Ski fahren und Windsurfen.

Frage 1: Wie bist Du zum Schach gekommen und was hat Dich dort gehalten?

Gelernt habe ich Schach mit 5 Jahren vom Vater, mit 15 Jahren kam ich zum ersten Verein SK Aschaffenburg von 1920, parallel spielte ich später in Obernburg vom Konkurrenzverband. Weitere Vereine waren ASK Tarrasch München (1970-72), Turm Schiefbahn (1974-76), Franken Schweinfurt (1977-2000) und bis heute im Nachfolgeverein SK Schweinfurt 2000. Zusätzlich bin ich seit 1996 passives Mitglied im SK Bergrheinfeld 1947.

Frage 2: Wie siehst Du die Geschichte und die Zukunft des Fernschachs?

Fernschach ist leider für mich als früher leidenschaftlicher Fernschachspieler nicht mehr attraktiv. Die PCs sind so stark, dass der eigene Stil zu sehr beeinflusst wird. Die Remisbreite ist sehr groß. So wurden bei der letzten Deutsche Mannschaftsmeisterschaft in der 1.Bundesliga von 220 Partien nur 5(!) entschieden, am 2. Brett keine. Auch die letzten beendete Deutsche Einzelmeisterschaft hatte nur 5 von 171 entschiedenen Partien, Platz 6 bis 15 spielten untereinander alle Partien remis.

Frage 3: Du bist seit vielen Jahren für die DWZ Auswertung im USV verantwortlich. Was schafft Lust und Frust bei dieser Aufgabe?

Früher war das erheblich mehr Arbeit, als noch alle Einzelpartien der Mannschaftskämpfe manuell eingegeben werden mussten. Heute werden fast alle Ergebnisse als Datei geliefert. Manuell müssen fast nur noch Vereinsturniere eingegeben werden, die ohne Computerhilfe organisiert werden. Heute macht die Identifizierung der Spieler, die nicht direkt in der Datenbank gefunden werden, die meiste Arbeit.

Frage 4: Was ist Dein Lieblings-Reiseziel und warum?

Berge in den Alpen, Nord- und Ostsee zur Erholung.

Ich besuche auch gerne Seniorenschachturniere in Deutschland.

Frage 5: Welchen Menschen würdest Du gerne mal treffen und was wäre Deine wichtigste Frage?

Da fällt mir niemand ein.

Frage 6: Du gewinnst eine Reise ins All als Weltraumtourist. Bist Du dabei? Und warum?

Nein, dafür bin ich zu alt.

Frage 7: Dein Geheimnis für körperliche und geistige Fitness?

Ich bewege mich regelmäßig, aber nicht übertrieben. Ich bin neugierig auf fast alles.

Frage 8: Welches Buch, welche CD und welcher Film müssen mit auf die einsame Insel?

Mein Smartphone, dort ist alles Wichtige gespeichert.

Frage 9: Welchen Schachspieler bewunderst Du am meisten?

Da gibt es schon einige, aber es fällt mir keiner ein, den ich besonders hervorheben möchte.

Frage 10: Dein wichtigstes Ziel für die Zukunft?

Möglichst lange gesund und aktiv leben.

 

Vielen Dank Werner für das Interview.

 

Die Reihe 10 Fragen an … wurde ursprünglich von Klaus Link ins Leben gerufen. In seinem Gedenken wird die Reihe in unregelmäßiger Reihenfolge fortgesetzt.

In memoriam Klaus Link (1966-2024)

(MVE)

4er (DSB) Mannschafts-Pokal Auslosung: 1.Runde So. 24.11 [Update: 2024-10-15]

Auch dieses Jahr wird der 4er-Mannschafts-Pokal ausgespielt. Der Sieger wird Unterfränkischer Pokal- Mannschaftsmeister. Die zwei besten Teams qualifizieren sich für die bayerische Ebene und von dort geht es ebenfalls für die zwei besten Teams weiter zur deutschen Ebene.

Hier der  Turnierlink für die veröffentlichten Spielpläne/Ergebnisse auf chess-results. (Update: 2024-10-15)

Daher hier als Anlage die 1. Runde. Rückfragen und Ergebnismeldung sind beim Bezirksspielleiter Hans-Jörg Gies möglich.

Hier als kurze Auffrischung ein Auszug der besonderen Pokal-Regeln (aus der Turnierordnung):

§24.2  Bei Pokalspielen entscheidet bei Gleichstand die „Berliner Wertung“, danach das Los.

§38.5 Der Heimverein hat an den Brettern eins und vier Schwarz und an den Brettern zwei und drei
Weiß. Er meldet gemäß § 36.

§38.6 Es dürfen alle nach §2 Spielberechtigten eingesetzt werden. Die Reihenfolge der Aufstellung
ist beliebig. Für eine 2. Mannschaft sind die Spieler 1-4 der Meldeliste zur Verbandsrunde
gesperrt, für eine 3. Mannschaft die Spieler 1-8 usw

Auslegungshinweis für §38.6: aufgrund der Vorgabe, dass jede Mannschaft eine eigene Meldeliste hat gilt für §38.6 bei mehreren Mannschaft die Meldeliste der höchstspielenden Mannschaft.

[ms]